ZSK (Berlin, DE)
Rechtsruck, Pandemie, Krieg. Es sind finstere Zeiten, die der Welt in den Knochen stecken. ZSK und ihre Musik stehen für alle, die sich nicht entmutigen lassen, und animieren zum Durchhalten, zum Feiern und vor allem zum Rausschreien der ganzen Wut. Von Letzterer hat sich bei den vier Göttingern, die mittlerweile in Berlin daheim sind, seit 1997 so einiges angesammelt. Ihre Songs sind wichtige Stimmen für Aktivismus, Widerstand und den Kampf gegen Ungerechtigkeit. Das zeigt sich auch neben der Bühne: Anfang der 2000er-Jahre haben sie die Initiative „Kein Bock auf Nazis“ ins Leben gerufen und sich nicht zuletzt deshalb als fester Bestandteil der deutschen Punkrock-Szene etabliert.
SLIME (Hamburg, DE)
Heutzutage wird der Begriff der „Legende“ sehr inflationär genutzt. Wenn eine Band den Legendenstatus aber hundertprozentig und ohne jeden Zweifel verdient hat, dann ist das Slime aus Hamburg. Doch statt sich auf den Lorbeeren, die sich die Gruppe seit 1979 hart erarbeitet haben, auszuruhen, zieht weiter komplett durch, schreibt neue Songs und spielt Konzerte, als wäre es nichts. Der Einfluss, den die Hamburger*innen, auf den politischen deutschsprachigen Punk hat, ist seit Jahrzehnten spürbar und kaum mit einer anderen Band zu vergleichen. Der andauernde Kampf gegen den Faschismus, klare politische Kampfansagen gegen die Nazifizierung des Abendlandes oder Gentrifizierung, das sind nur ein paar der vielen Themen, die Erwähnung in den Texten von Slime finden - all das in einem treibenden, wütenden, melancholischen, aber immer hymnisch und direkten Stil, den man nicht beschreiben kann, sondern erlebt haben muss.
Authority Zero (Mesa, AZ, USA)
Was heißt eigentlich „Stammgast“ auf Englisch? Nach 2018, 2022 werden Authority Zero auch 2025 bei uns am Start sein. In der heutigen schnelllebigen Zeit sind die Vier eine der wenigen Konstanten, die sich weder verstellen noch beirren lassen und einfach ihr Ding durchziehen - und sie verstehen ihr Handwerk! Die beiden Shows in der Vergangenheit haben deutlich unterstrichen, warum wir die Band aus Arizona so gerne am Lago Alfredo haben: Melodischer Punkrock, der nach vorne geht, und Ska- sowie Reggae-Elemente, die zum Tanzen einladen. Einfach das perfekte Material zum Feiern, Pogen und Mitsingen.
knochenfabrik (Köln, DE)
Als eine der wichtigsten und einflussreichsten deutschsprachigen Punkbands fand Knochenfabrik 1998 ein jähes Ende. Trotzdem erfreut sich die Band heute mindestens genau so großer Beliebtheit wie damals. Das hat möglicherweise damit zu tun, dass sie sich 2008 wieder zusammengeschlossen und seit 2009 schon so einige „wirklich letzte Konzerte“ gespielt haben. Eins davon wird also auch bei uns am Lago Alfredo stattfinden - geil, oder? Im Fokus ihrer Texte steht Gesellschaftskritik: Obdachlosigkeit, Zivildienst und Gewerkschaft werden genau so thematisiert wie das Saufen oder Kaputtschlagen. Ikonisch ihre Hymnen „Filmriss“ oder „Grüne Haare“, die jeder deutschpunkrockhörende Mensch in- und auswendig kann.
F*cking Angry (Bonn, DE)
Für Bands wie Fucking Angry wurde das Sprichwort „der Name ist Programm“ erfunden. Man spürt schnell, dass sie mit ihren Texten keine Zweifel an ihrer Ausrichtung aufkommen lassen. Hier nehmen sich die lässig-verachtende Rebellion des Punkrock und die überrollend-hysterische Wucht des Hardcore an den Händen und ergeben die perfekte Symbiose. Mal auf Deutsch, mal auf Englisch behandeln sie in ihren Songs unter anderem die dunklen Momente im Leben, Nazidreck auf den Straßen und unsere unersättliche Gier nach Höher, Schneller, Weiter - immer fucking angry, allerdings nicht immer todernst.
Bubonix (Limburg an der Lahn, DE)
Disclaimer: Beim folgenden Info-Text schwingt eine sehr große Portion Glückseligkeit mit. Das Limburger Kalkwerk ist einer der wichtigsten Bestandteile für die Subkultur in „unserer“ Region. Die Bubonix sind DIE Band, die dieses legendäre Kulturzentrum hervorgebracht hat und sich über die Jahre in ganz Deutschland einen Namen gemacht hat. Viele von uns sind mit ihnen groß geworden. Und jetzt spielen die tatsächlich auf dem SEEPOGO-Festival! Das ist in gewisser Weise ein Kreis, der sich schließt - so abgedroschen das auch klingen mag. Die Bubonix beschäftigen sich in ihrem politisch bewussten Hardcore-Punk mit Themen wie Faschismus, Gewalt, Repressionen, aber auch mit persönlichen Erfahrungen und Reflexionen. Das wird emotional - auf, vor und hinter der Bühne.
The Pill (Frankfurt am Main, DE)
Älter werden wir alle. Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen. Sehr zu empfehlen ist das Vorgehen von The Pill: Vier Freunde, die in den 90er- und 00er-Jahren in verschiedenen Punk- und Hardcore-Bands durch die Welt getourt sind, und bis heute das Feuer und die Wut, die diese Musik mit sich bringt, nicht verloren haben. Das Ganze erweitert um eine singende, schreiende und arschtretende Sängerin und fertig ist eine der heißesten Newcomer-Bands der Hardcore-Punk-Szene. Seit ihrem Debüt-Album „Hollywood Smile“ aus dem April 2024 versprüht die Kombo ordentlich Black-Flag-Vibes.
The Anti-Queens (Toronto, CAN)
Seit 2012 hinterlassen die kanadischen Anti-Queens ihre Spuren in der Punkrock-Szene - und was für welche! Mit einem Sound so trotzig, wie es der Bandname vermuten lässt, vermengen sie rohe Energie, inhaltlichen Tiefgang und kompromisslose Live-Shows. In ihren Songs finden sich lyrische Unruhestifter, wütende Liebeslieder und scharfe Gesellschaftskritik wieder - die perfekte Mischung für alle, die nicht mit dem Strom schwimmen.
Muuske (Bad Segeberg, DE)
Da braut sich was zusammen! Wie ein Wintersturm im hohen Norden peitscht das Trio aus Schleswig-Holstein übers Land und entlädt sich im Juli am Lago Alfredo, an dem mit heftigem Wellengang zu rechnen ist. Die Musik der Nordlichter steht für melodiöse Harmonien, die brachiale Punk- und Hardcore-Elemente mit sanften poppigen Elementen verschmelzen lässt. Kurzum: laut. bunt. muuske.